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Das Befolgen der Trainingsschritte oder Tipps erfolgt auf eigene Gefahr und auf eigenes Risiko. Die Haftung beschränkt sich auf Schäden, die durch die/den jeweils inhaltlich Verantwortliche/n vorsätzlich oder grob fahrlässig herbeigeführt werden. Der VdH Rodenbach e.V. haftet nicht für Schäden, die von Dritten und deren Hunden verursacht werden. Jeder Teilnehmer haftet für die durch ihn und seinen Hund entstandenen Schäden.

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Rückruf

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Frank Gross
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Eminent Member Admin
Themenstarter
 

Ein sicherer Rückruf ist für viele Hundehalter unter Euch das wichtigste aller Signale. Allerdings werdet Ihr festgestellt haben, dass das was im Welpenalter noch großartig funktioniert hat, mit der Pubertät des Hundes von diesem in Frage gestellt wird. Deshalb möchten wir an dieser Stelle ein neues Rückrufsignal aufbauen. Ein neues deshalb, weil Euer altes vermutlich nicht mehr „sicher“ ist. Bitte verwendet Euer altes Rückrufsignal weiter, und setzt das neue für mindestens 8 Wochen nur im Training ein und nur wenn Ihr absolut sicher seid, dass der Hund auch kommt. Als Signalwort, wählt bitte etwas, das möglichst im Alltag nicht vorkommt. Idealerweise enthält es sich wiederholende Silben. Der Jagdhundetrainer Anton Fichtlmeier empfiehlt zum Beispiel das Wort „Honolulu“, es reicht aber auch ein „JippiJippi“ oder etwas ähnliches. Es sollte sich aber von Eurem alten Signalwort unterscheiden und selten in Eurem täglichen Wortschatz vorkommen.

Bevor wir zu den Trainingsschritten kommen, gibt es einige Dinge, die Ihr im Training nicht tun dürft:

  • Wenn der Hund nicht kommt ärgerlich werden: Ihr habt den Fehler gemacht, dass das Signal noch nicht sicher genug ist
  • Aufrecht stehen bleiben, wenn Ihr den Hund ruft: Ein schlauer Hund erkennt häufig, dass sein Frauchen oder Herrchen, ja noch da ist und es ja nicht so dringend sein kann
  • Den Hund direkt anleinen und weggehen: Der Hund lernt recht schnell, dass es, sobald Ihr ruft, langweilig für den Hund wird und der Spaß zu Ende ist.
  • Das Rückrufsignal wiederholen: Nach welchem der Signale soll der Hund denn kommen? Nach dem ersten oder erst dem dritten? Der Hund lernt, dass auch hier das Signal nicht wirklich ernst gemeint ist.

Wie Ihr in den unten angehängten Videos seht, ist der Aufbau des Rückrufs sehr einfach. Ihr könnt allerdings sogar noch einen einfacheren ersten Schritt machen:

  • Der Hund ist in irgendeiner Form bei Euch und aufmerksam. Notfalls gebt dem Hund 1-2 Leckerchen, um Euch seine Aufmerksamkeit zu sichern. Gebt kein Kommando und übt das erst einmal in einer Umgebung ohne Ablenkung, also zum Beispiel in Eurer Wohnung.
  • Nun gebt Ihr das neue Signalwort und bewegt dann zügig Eure Hand zum Leckerchenbeutel und belohnt den Hund. Bitte die Hand erst bewegen, nachdem Ihr das Wort gesagt habt. Der Aufbau kommt Euch vermutlich vom Aufbau des Lobwortes bekannt vor – ganz genau, es handelt sich dabei um klassische Konditionierung.
  • Wiederholt das 3 bis 4 Mal hintereinander und 3 Mal am Tag für 2 Tage.
  • Nun wird es Zeit zu testen und den Abstand zu vergrößern. Geht also 1-2 Schritte vom Hund weg, gebt das Signalwort und belohnt den Hund. Bitte geht zur Belohnung nicht zum Hund hin. Kommt der Hund zu Euch freut Ihr Euch und belohnt den Hund. Gebt das Signal bitte nur ein einziges Mal und wiederholt es nicht. Kommt der Hund nicht, war das ein Schritt zu weit, geht also wieder näher ran.
  • Klappt das gut, variieren wir in der Belohnung und erhöhen den Abstand weiter. Lasst Euch zur Belohnung etwas einfallen. Spielt mit dem Hund, verteilt auf dem Boden ein paar Leckerchen bevor Ihr den Hund zu Euch ruft (verteilt sie so dass er es nicht merkt), rennt ein paar Schritte mit Ihm im Garten, alles was dem Hund Spaß macht, ist erlaubt.
  • Seid Ihr bereits 5-10 Schritte vom Hund weg, geht in die Hocke, oder dreht Euch vom Hund weg. Außerdem solltet Ihr jetzt den Hund anfeuern, sobald er den ersten Schritt in Eure Richtung macht. Nicht das Signalwort wiederholen, sondern in Hände klatschen oder loben.
  • Nach 2 Wochen üben ist es an der Zeit, die Ablenkung schrittweise zu erhöhen. Verwendet also auf einem Spaziergang ohne Grund das Rückrufsignal, (das geht auch an der Schleppleine) spielt, tobt, schnüffelt, belohnt ein bisschen und freut Euch, dass Euer Hund so großartig ist. Bitte denkt daran, falls auch nur die geringste Möglichkeit besteht, dass der Hund nicht kommt, weil er gerade spielt oder schnüffelt, das neue Rückrufsignal NICHT zu verwenden.

Bitte übt dieses Rückrufsignal immer wieder für mindestens 8 Wochen auf diese Art und Weise. Freut Euch immer, wenn der Hund kommt, kommt er mal nicht, geht einen Schritt zurück und dafür etwas länger. Gerne könnt Ihr das auch zu zweit üben, eine Person spielt mit dem Hund die andere ruft ab. Dabei sollte die Person mit dem Spielzeug auch das Spielzeug wegpacken, wenn der Hund gerufen wird.

Nach diesem Trainingslager könnt Ihr versuchen, den Hund auch aus einer Situation zurückzurufen, die nicht so leicht für den Hund ist. Schnüffelt er gerade an etwas interessantem, ist er in einem Spiel mit einem Spielkameraden oder etwas Ähnlichem, was der Hund gerne tut. Ruft seinen Namen, hoffentlich schaut er schon erwartungsvoll zu Euch, und gebt das Rückrufsignal genau ein Mal. Setzt er sich zu Euch in Bewegung, freut Euch und feuert Ihn an. Spielt ein bisschen und lasst ihn dann wieder laufen.

Hat das alles gut funktioniert, solltet Ihr nun ein sicheres Rückrufsignal haben. Dabei sollte der Wert Eurer Belohnung immer höher sein, als das was er gerade tut. Das bedeutet, dass wenn der Hund zu Euch kommt immer etwas großartiges passiert. Kommt er nicht, geht zurück ins Trainingslager. Ihr müsst aber nicht ganz am Anfang anfangen. Selbst wenn Ihr ein sicheres Rückrufsignal habt, müsst Ihr dieses immer wieder trainieren – ein Hundeleben lang. 9 von 10 Mal sollte der Rückruf ohne Grund erfolgen und es sollte sichergestellt sein, dass der Hund auch kommt.

Anbei noch ein paar Videos zum Thema Rückruf:

 
Veröffentlicht : 05/05/2020 3:25 pm
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