Unter Leinenführigkeit verstehen wir, dass der Hund, ohne an der Leine zu ziehen, ruhig neben Euch herläuft. Dabei muss der Hund Euch nicht anschauen, das wäre schon ein "Bei Fuß laufen", für die Junghundler, die aber in den Sport wollen, oder die Begleithundeprüfung machen wollen, wird das allerdings auch in diesem Modul akzeptiert. Für viele Junghunde, oder besser deren Besitzer ist das eine anstrengende Übung, die mit sehr viel Fleiß und noch mehr Genauigkeit beim Loben des Hundes verbunden ist. NoGo's beim Training der Leinenführigkeit ist der Leinenruck, Stachelhalsbänder o.Ä.

Grundvoraussetzung:

Am einfachsten übt man die Leinenführigkeit mit 2 verschiedenen Leinenbefestigungspunkten am Hund. Ein Punkt (z.B. Halsband oder Frontring eines Geschirrs) wird verwendet um zu üben und dient später als Hilfe für den Hund um zu verstehen was von ihm verlangt wird. Ein zweiter Punkt (z.B. Rückenring am Geschirr) dient dazu dem Hund zu zeigen er kann frei im Leinenradius laufen und muss nicht aufpassen, darf gegebenenfalls auch ziehen. Dies hat den Vorteil, dass wenn Ihr mal auf die Schnelle mit dem Hund Gassi geht, Ihr Euch Eure Trainingserfolge nicht kaputt macht, wenn Ihr den Punkt auf dem Rücken verwendet. Für den Hund bedeutet der erste Leinenbefestigungspunkt ich gehe ruhig neben her, zweiter Punkt ich bin frei zu schnüffeln..... Man kann den Unterschied für den Hund auch mit Kommandos signalisieren, aber der Aufbau auf diese Art dauert meist länger.

Das Loben des Hundes erfolgt, wenn er ruhig neben Euch läuft, ohne dass Ihr in mit einem Leckerchen lockt. Ihr lauft dabei gerade, aufrecht und nach vorne gerichtet. Ihr könnt einfach einen Punkt in der Ferne anvisieren und geht ruhigen Schrittes auf den Punkt zu. Dreht Ihr Euch in Richtung des Hundes, ist das eher ein Fragen: Was meinst denn Du? Fällt der Hund hinter Euch zurück, motiviert ihn mit einem Zungeschnalzen o.Ä. dazu aufzuschließen. Dreht Euch aber möglichst nicht um, sondern bleibt nach vorne gerichtet. Am Anfang übt am besten ohne viel Ablenkung z.B. in der Wohnung oder nutzt, wenn Ihr draußen übt erst einmal die Mitte des Weges, denn da gibt es weniger zu erschnüffeln.

Läuft der Hund vor Euch gibt es mehrere Möglichkeiten:

• Ihr bleibt stehen und fordert den Hund mit einer Handbewegung auf wieder neben Euch zu gehen
• Ihr wechselt die Richtung um 90 oder 180 Grad bevor der Hund vor Euch kommt
• Ihr stellt einen Fuß vor den Hund (ist aber meist dann schon zu spät 😀)
• Ihr dreht Euch um 90Grad zum Hund und fordert ihn auf wieder neben Euch zu gehen
• Ihr geht ein paar Schritte zurück, bis der Hund neben Euch ist und geht erst dann weiter

Von diesen Punkten können alle, oder nur manche helfen, Ihr könnt auch mischen. Wichtig ist das Loben und mit Leckerchen belohnen wenn er richtig läuft. Versucht auch einfach mal die Geschwindigkeit in der Ihr lauft zu variieren, bei manchen Hunden wirkt es Wunder wenn man langsamer geht.

Ein Paar Videos die meiner Meinung nach gut passen, sind die folgenden:

Fangt mit wenigen Schritten an, belohnt den Hund und baut die Anzahl der Schritte immer weiter aus. Fangt im Haus an, dann im Garten, dann auf einer ruhigen Straße, dass auf einer Straße mit mehr Ablenkung.

Und wie immer gilt: Übung macht den Meister 😎